Förderpreis
Die Stiftung hat im August 2022 mit der DVSE Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie e.V. vereinbart, diese Förderung von jungen Ärztinnen ab dem Jahr 2023 unter dem Namen „Birgit Werner Fellowship“ gemeinsam zu realisieren. Es wird jährlich das Projekt einer Ärztin mit einem Betrag in Höhe von 1.500 € gefördert.
Birgit Werner Fellowship
Dr. Birgit Simone Werner ist die Namensgeberin der Birgit Werner Stiftung. Sie war langjähriges Mitglied der SECEC-ESSSE und der DVSE. Die jährlichen Kongresse dieser Fachgesellschaften begleitete sie seit 2009 bis zum Jahr 2018 als stetige Teilnehmerin bzw. als Referentin.
Birgits Motivation für diese Förderung
Die Idee von Birgit Werner war es, durch die Arbeit einer Stiftung für die Veränderung und Verbesserung der verschiedensten Lebenssituationen von jungen Frauen zu sorgen; dazu gehörte ihrer Auffassung nach auch die Situation von jungen Ärztinnen in den Fachgebieten der Orthopädie und Chirurgie.
Eine kurze Passage aus ihrem unvollendeten Buch, in dem sie Erinnerungen aus ihrem Leben niedergeschrieben hat, gibt Einblicke auf ihre Einstellung zu ihrem Beruf, zu ihrer erfolgreichen Laufbahn und zu ihrer Motivation, für die Fortbildung von jungen Frauen in der Schulterchirurgie beitragen zu wollen:
„Ich habe lange für meinen beruflichen Erfolg gekämpft. Es ist nicht leicht, als Frau in einer Männerwelt. Orthopädie ist noch immer kein Fach, wo eine Frau als selbstverständlich angesehen wird. Ich erinnere mich an leicht dahingesagte Sätze, die mir klarmachen sollten, dass ich nicht über die körperlichen Voraussetzungen für diesen Job verfügte. Und trotzdem habe ich mich durchgesetzt. Ich habe immer den schweren Weg gesucht. Es musste ein Kniff dabei sein, sonst interessierte es mich nicht. Deshalb zunächst das Interesse an der Neurochirurgie und später der Schulterchirurgie. Ein vielseitiges Gebiet, schwierig, gemischtes Patientengut. Immer wieder etwas Neues, auf das ich mich einstellen musste, jeder Fall anders und jede Operation eine Herausforderung, der ich mich stellen durfte. Ich habe immer gern mit meinen Händen gearbeitet. Ich liebte den Operationssaal, weil ich hier nicht viel reden musste, wenn ich nicht wollte. Ich konnte mich auf das Werk meiner Hände verlassen, eine Verbindung zwischen Geist und Körper, immer in dem Bestreben, das Beste herauszubringen. Mit weniger als 100 Prozent gab und gebe ich mich nicht zufrieden. Dieser Perfektionismus hat mich so manche schlaflose Nacht verbringen lassen, die Ausarbeitung von Vorträgen und wissenschaftlichen Artikeln nach der Arbeit und am Wochenende.“
Frauen sind in der Ärzteschaft in der Chirurgie weiterhin in der Minderheit Über alle operativen Fachgebiete hinweg betrug ihr Anteil 2020 rund 22 Prozent, so die Statistik der Bundesärztekammer. Immerhin weist der Trend in den vergangenen Jahren nach oben.
Die Erfahrungsberichte von 3 jungen Ärztinnen des Fachgebietes Chirurgie sind im Internet veröffentlicht und geben Hoffnung auf eine weitere positive Entwicklung der Frauenquote:
Erfreulich ist auch die Gründung des Vereins Chirurginnen e.V.
Mit diesem Förderpreis will die Stiftung jungen Ärztinnen Mut machen, einen erfolgreichen Weg in der Schulterchirurgie zu beschreiten. Birgits Engagement in diesem Fachgebiet der Medizin während ihrer aktiven Zeit und darüber hinaus kann hierbei als Leitlinie dienen.